Über das Projekt

Die vergessenen Jahrzehnte: Griechisch-Deutsche Beziehungen von den späten 1950er Jahren bis in die 1980er Jahre

Das Projekt „Die vergessenen Jahrzehnte: Griechisch-Deutsche Beziehungen von den späten 1950er Jahren bis in die 1980er Jahre“ (The forgotten decades: Greek-German relations from the late 1950s to the 1980s) beruht auf der engen Partnerschaft zwischen Panteion Universität Athen und Universität Regensburg. Es wurde 2020 bis 2022 vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen seines Programms „Hochschulpartnerschaften mit Griechenland“ gefördert. Neben den beiden Träger-Universitäten haben sich auch das Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg und die Universität Athen an dem Projekt beteiligt. Geleitet wurde es von Rainer Liedtke, Christina Koulouri, Ulf Brunnbauer und Vagelis Karamanolakis; zum Projektteam gehörten darüber hinaus Fatima Ajanović (Regensburg), Despina Skourti (Athen) und Kostas Katsoudas (Athen), die zur Koordination, zu Forschung und zu Übersetzungen wesentlich beitrugen.

Hauptziel des Projekts war die Förderung der forschungsorientierten Aus- und Weiterbildung von Promovierenden und Masterstudierenden sowie die Beförderung des akademischen Austausches zwischen den Partnern. Dazu dienten wechselseitige Lehraufenthalte von Dozentinnen und Dozenten, Gastforschungsaufenthalte von Promovierenden, Praktika von Masterstudierenden an der jeweiligen Partneruniversität sowie gemeinsame Workshops. Angesichts der Mobilitätseinschränkungen während der Corona-Pandemie wurden einige Aktivitäten in die Welt des Internets verlegt – als Ergebnis entstanden diese digitale Ausstellung sowie eine Online-Vorlesungsreihe zu den Deutsch-Griechischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Inhaltlich stand die Beschäftigung mit zentralen Aspekten der deutsch-griechischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg im Vordergrund; diese haben bisher in der Forschung weniger Interesse als beispielsweise die Episode der Wittelsbacher Herrschaft in Griechenland im 19. Jh. und vor allem die traumatische Erfahrung der deutschen Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg erfahren.

Gleichzeitig markieren sie einen fundamentalen Wandel der Beziehungen zwischen beiden Ländern, vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und der beginnenden europäischen Integration. Als thematische Schwerpunkte wählten wir die folgende Dimensionen des deutsch-griechischen Beziehungsgeflechts, die jeweils politisch als auch gesellschaftlich von großer Bedeutung waren und bis heute nachwirken: Gastarbeitermigration, Tourismus, den Widerstand gegen die Militärdiktatur (1967 bis 1974) und den EG-Beitritt Griechenlands.

Das Projekt beruhte auf der existierenden, langjährigen Kooperation zwischen Panteion Universität und Universität Regensburg – und stellte einen wichtigen Baustein für die Intensivierung dieser deutsch-griechischen Beziehung dar. Ein neues Erasmusabkommen ist ein konkretes nachhaltiges Resultat.