Griechische Gastfreundschaft. Auszug aus dem Velbinger Gästeführer.

Beschreibung
„Die griechische Gastfreundschaft ist von der Sympathie abhängig. Prinzipiell sind die Griechen ein sehr gastfreundliches Volk, - sofern es sich beim Gast nicht um einen Türken handelt. Ξένος („xenos“, oder „xena“ = weibl.) bedeutet in der griechischen Sprache sowohl „Fremder“ als auch „Gast“. Erstaunlicherweise obwohl die griechischen Gastarbeiter hier in Deutschland nicht gerade gastlich behandelt werden, genießt der Deutsche in Griechenland doch viel Sympathie. […] Gerade die Gastfreundschaft ist für mich einer der schönsten Gründe, nach Griechenland zu fahren. Der Grieche bringt einem spontane Herzlichkeit entgegen. Gerade in den ärmsten Dörfern geben einem die Griechen alles, sowohl sie selber auf dem Boden schlafen.“
Quelle
Velbinger, M. (198613) Griechenland. Reise-Tips, Augsburg: Velbinger Verlag, σελ. 94.

Postkartenära. Kurze Notiz eines Reisenden aus Westdeutschland an seine Familie mit Reiseimpressionen von der Insel Ios und Informationen über seine Rückkehrreise (1971).

Beschreibung
Mit der Entwicklung des Massentourismus und der Entdeckung der Ägäischen Inseln von den Touristen aus Europa avancierte Ios zu einem wichtigen Touristenziel, was ein Ereignis mit erheblichen – und umstrittenen – Folgen für die Wirtschaft und den Charakter der Insel darstellte. Laut dem deutschen Reiseführer DuMont: „Ios zeigt beispielhaft, wie die glückliche Mischung von Landschaft und Architektur, die harmonischen Beziehungen zwischen Einwohnern und Sommergästen“ barbarisch zerstört werden können. Hier waren es nicht reiche Geschäftsleute, die wie üblich mit Hotelkästen die Landschaft verschandelten und aus der Inselsehnsucht der Menschen Kapital schlagen wollten. Ausgerecht junge Leute aller Nationalitäten, die die Natur suchten, kamen nach Ios und vertrieben den Frieden. Sie wollten nur billig leben und begnügten sich mit einem Platz auf den Dachterrassen für ihre Luftmatratzen und Rücksäcke. […] Die sommerliche Masseninvasion, nicht der Einzelne, trägt die Verantwortung dafür, […] dass Ios in Zukunft Primitivität teuer verkauft. Griechen und Ausländer, die sich hier mit großer Liebe Häuser gebaut haben, sind verzweifelt über den Niedergang ihrer Lieblingsinsel.“ (E. Melas (Hg.) (1987) DuMont Kunst-Reiseführer. Ein Reisebegleiter zu den Inseln des Lichts. Kultur und Geschichte. Κολωνία: DuMont Verlag, σελ. 158)
Quelle

Ansichtskarte mit Ansicht auf das Gästehaus von Alfons Hochhauser im Kloster Evangelistria auf Trikeri, Magnesia, Griechenland.

Beschreibung
Alfons Hochhauser gehört zur Bewegung der Aussteiger des 20. Jahrhunderts. Er verlässt Mitteleuropa und reist in viele Mittelmeerländer auf der Suche nach Abgeschiedenheit und Abenteuer. Er lässt sich 1927 in Griechenland nieder, mit dem Wunsch, ein einfaches Leben als Fischer in den Fischerdörfern vom Berg Pelion zu führen. Er wird mit der berühmten Zeus/Poseidon-Statue von Artemisius in seinem Boot festgenommen, wegen Antiquitäten - Schwarzhandel und Spionage angeklagt und aus dem Land ausgewiesen. Als er nach Österreich zurückkehrte, musste er in die Wehrmacht eintreten und kehrte 1941 mit den Nazitruppen nach Griechenland zurück. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verbringt ein Jahr in einem Gefängnis in Österreich. Nachdem er entlassen wird, begleitet er den österreichischen Unterwasserkameramann Hans Hass elf Jahre lang auf eine Weltreise. 1957 kehrte er nach Pilion zurück, heiratete eine Griechin und führte ein „Gästehaus“ mit ihr zusammen, welches in den Zellen des Klosters Evangelistria auf der Insel Trikeri untergebracht war. In diesem eigentümlichen „Gästehaus“ gibt es weder Strom noch fließendes Wasser. Hochhauser lädt und beherbergt weltberühmte Persönlichkeiten und führt sie in den von ihm gewählten, schlichten Lebensstil ein: Fischen, sparsames Essen und die Lehre klassischer Literatur. Er starb 1981 auf einem hohen Gipfel des Bergs Pelion an der Kälte und zog es selbst vor, an diesen Ort zu gehen, den er liebte, anstatt ins Krankenhaus, als bei ihm aggressiver Krebs diagnostiziert worden war. An seinem Grab im Ort Koulouri auf dem Berg Pelion entschied er sich zu schreiben: "Ich sehe wieder, wie schön der Ort ist, den ich zum Leben gewählt habe, deshalb möchte ich ihm meinen letzten Atemzug geben."
Quelle
Foto & handschriftlicher Text Alfons – Xenofon - Andreas Hochhauser. http://www.alfons-hochhauser.de/